Wärmepumpe und Photovoltaik: Die perfekte Kombination für mehr Unabhängigkeit

Einleitung: Warum Wärmepumpe + Photovoltaik eine starke Kombination ist
Eine Wärmepumpe nutzt kostenlose Umweltenergie aus Luft, Erde oder Wasser und sorgt damit für effiziente Wärme im Haus. Damit sie arbeiten kann, benötigt sie Strom. Wer diesen Strom mit einer eigenen Photovoltaikanlage erzeugt, senkt nicht nur die laufenden Kosten, sondern macht sich auch unabhängiger von Energieversorgern. Für viele Hausbesitzer ist genau diese Autarkie der wichtigste Grund, beide Systeme zu kombinieren.
Technik im Überblick: So arbeiten PV-Anlage und Wärmepumpe zusammen
Moderne Wärmepumpen sind in der Regel SG-Ready. Das bedeutet, sie können über ein Energiemanagementsystem oder den Wechselrichter gesteuert werden. Sobald genügend Solarstrom vorhanden ist, startet die Wärmepumpe automatisch. Einige Modelle heizen in dieser Zeit den Warmwasserspeicher oder den Heizpuffer bewusst etwas stärker auf – so wird überschüssige Sonnenenergie sinnvoll gespeichert.
Besonders effizient ist die Kombination mit modulierenden Wärmepumpen (Invertertechnik). Diese Geräte passen ihre Leistung flexibel an den aktuellen Stromertrag an. Im Gegensatz zu Wärmepumpen, die nur im An/Aus-Betrieb laufen, können sie viel länger mit eigenem Solarstrom versorgt werden.
Eigenverbrauch und Autarkie: Wie viel Strom sich decken lässt
Eine Photovoltaikanlage kann je nach Standort, Anlagengröße und Gebäudestandard 30 bis 50 % des Strombedarfs der Wärmepumpe decken.
Die Wärmepumpe selbst steigert die Eigenverbrauchsquote der PV-Anlage deutlich: An sonnigen Tagen werden Überschüsse nicht ungenutzt ins Netz eingespeist, sondern in Form von Wärme oder Warmwasser gespeichert. Mit einem zusätzlichen Batteriespeicher lässt sich die Eigenversorgung weiter erhöhen – sowohl für die Heizung als auch für den Haushaltsstrom.
Ein Extra-Vorteil: Wird die Wärmepumpe im Sommer auch zum Kühlen eingesetzt, fällt der Stromverbrauch genau dann an, wenn die Solaranlage besonders viel Energie produziert.
Voraussetzungen: Dach, Speicher, Wärmepumpentechnik
Damit sich die Kombination lohnt, sollten einige Bedingungen erfüllt sein:
- Dachausrichtung und Neigung: Optimal ist Südausrichtung, auch Ost-West-Lösungen sind sinnvoll.
- Verschattung vermeiden: Bäume, Schornsteine oder Nachbargebäude können den Ertrag mindern.
- Speicherlösungen: Pufferspeicher, Warmwasserspeicher oder Batteriespeicher erhöhen die Eigenverbrauchsquote.
- Wärmepumpe mit Invertertechnik: sorgt für maximale Nutzung des Solarstroms.
- Fachgerechte Planung: Ein erfahrener Installateur sollte prüfen, ob Dachstatik, Haustechnik und Elektrik passen.
Vorteile & Nachteile auf einen Blick
Vorteile:
- Deutlich geringere Heiz- und Stromkosten
- Höhere Unabhängigkeit von Energieversorgern
- Staatliche Förderung
- Kombination eignet sich (je nach Wärmepumpe) auch für Kühlung
- Zukunftssicher und klimafreundlich
Nachteile:
- Höhere Investitionskosten als bei Einzelanlagen
- Dach muss für Photovoltaik geeignet sein
- Keine Kombination mit klassischen Wärmepumpen-Sondertarifen
- Gute Planung und Abstimmung der Technik erforderlich
Fazit: Für wen lohnt sich die Kombination?
Die Verbindung von Wärmepumpe und Photovoltaikanlage ist eine der nachhaltigsten und wirtschaftlichsten Heizlösungen. Hausbesitzer senken ihre Stromkosten, erhöhen ihre Autarkie und leisten einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz. Besonders lohnenswert ist die Kombination im Neubau oder bei einer energetischen Sanierung – hier lassen sich die Systeme von Anfang an optimal aufeinander abstimmen.
Quellen:
- Weinhold, K. (2024). Wärmepumpen für Dummies. Weinheim: Wiley-VCH.
- Spruth, J. (2023). Ratgeber Heizung: Wärme und Warmwasser für mein Haus. 5. überarb. Aufl. Düsseldorf: Verbraucherzentrale NRW.