Was kostet eine Wärmepumpe wirklich? – Anschaffung, Betrieb & Förderung

Einleitung
Wärmepumpen gelten als die Heiztechnik der Zukunft. Besonders die Luft-Wasser-Wärmepumpe ist in Deutschland weit verbreitet, da sie vergleichsweise einfach einzubauen ist und für die meisten Einfamilienhäuser passt. Doch viele Hausbesitzer fragen sich:
Was kostet eine Wärmepumpe eigentlich – und lohnt sich die Investition wirklich?
In diesem Beitrag beleuchten wir die Anschaffungs- und Betriebskosten speziell für Luft-Wasser-Wärmepumpen, geben einen Überblick über staatliche Förderungen und zeigen, wie sich Preise je nach Anbieter unterscheiden. Außerdem bietet unser Rechner weiter unten im Artikel eine optimale Möglichkeit, dass ganze selbst einmal durchzurechnen.
1. Anschaffungskosten einer Luft-Wasser-Wärmepumpe
Die Luft-Wasser-Wärmepumpe ist die am häufigsten installierte Variante in Deutschland. Sie nutzt die Außenluft als Wärmequelle und ist dadurch schnell und relativ unkompliziert einzubauen.
Die Kosten einer Wärmepumpe hängen stark vom gewählten Typ ab. Während die Luft-Wasser-Wärmepumpe meist die günstigste und am einfachsten zu installierende Lösung ist, können Sole- oder Wasser-Wasser-Systeme deutlich teurer werden – bieten dafür aber eine höhere Effizienz. Die folgende Übersicht zeigt typische Kosten sowie die wichtigsten Vor- und Nachteile der verschiedenen Wärmepumpenarten:
Wärmepumpen Typ | Typische Kosten | Vor- und Nachteile |
---|---|---|
Luft-Wasser-Wärmepumpe | 25.000 – 35.000 € (mit Förderung ca. 12.000 – 20.000 €) | Die Luft-Wasser-Wärmepumpe lässt sich vergleichsweise günstig installieren, da keine Erdarbeiten nötig sind. Allerdings arbeitet sie bei sehr niedrigen Außentemperaturen etwas weniger effizient. |
Sole-Wasser-/Erdwärmepumpe | 30.000 – 40.000 € (mit Förderung ca. 18.000 – 25.000 €) | Diese Variante bietet eine hohe Effizienz und eine konstante Leistung, da die Bodentemperatur stabil ist. Die Installation erfordert jedoch Bohrungen oder einen Flächenkollektor, was hohe Zusatzkosten verursachen kann. |
Wasser-Wasser-Wärmepumpe | 35.000 – 55.000 € (mit Förderung ca. 20.000 – 35.000 €) | Wasser-Wasser-Wärmepumpen erreichen die höchste Effizienz, da sie das gleichmäßig temperierte Grundwasser nutzen. Sie benötigen jedoch eine Genehmigung und sind nur dort möglich, wo passende Grundwasserverhältnisse vorliegen. Außerdem ist die Installation aufwendiger. |
3. Betriebskosten einer Luft-Wasser-Wärmepumpe
Neben der Investition sind die laufenden Kosten entscheidend für die Wirtschaftlichkeit einer Wärmepumpe.
- Der Strombedarf hängt vom Wärmebedarf des Hauses und der Effizienz der Wärmepumpe ab. Entscheidend ist die Jahresarbeitszahl (JAZ): Sie zeigt, wie viele Kilowattstunden Wärme aus einer Kilowattstunde Strom gewonnen werden. Bei einem Wärmebedarf von 15.000 kWh und einer JAZ von 3,5 entstehen rund 4.300 kWh Stromverbrauch. Mit speziellen Wärmepumpen-Tarifen (10–20 % günstiger) und ggf. Photovoltaik lassen sich die Kosten zusätzlich senken. Insgesamt liegen die jährlichen Heizkosten in der Praxis meist zwischen 900 und 1.800 €.
- Wartungskosten: Wärmepumpen sind relativ wartungsarm. Typischerweise entstehen 150 – 300 € pro Jahr.
4. Förderung für Wärmepumpen
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. In der folgenden Grafik vom BWP sind die Förderbedingungen der KFW übersichtlich dargestellt. Durch die einzelnen Förderbausteine werden im optimalfall 70% der Kosten bezuschusst. Wichtig zu beachten ist hierbei, dass nur Kosten bis zu einem Betrag von 30.000€ Förderfähig sind.
5. Lohnt sich eine Luft-Wasser-Wärmepumpe finanziell?
Auf den ersten Blick wirken Gas- oder Ölheizungen günstiger, da die Anschaffungskosten meist bei etwa 10.000 Euro liegen. Bei Wärmepumpen fallen dagegen inklusive Förderungen 12.000 bis 25.000 Euro an. Der entscheidende Unterschied liegt jedoch bei den laufenden Kosten:
Gas- und Ölheizungen sind stark von volatilen Weltmarktpreisen abhängig. Preissprünge, wie wir sie in den letzten Jahren erlebt haben, können die Heizkosten schnell in die Höhe treiben.
Wärmepumpen benötigen zwar mehr Strom, arbeiten aber deutlich effizienter. Aus 1 kWh Strom entstehen – je nach Jahresarbeitszahl (JAZ) – etwa 3 bis 4 kWh Wärme. Dadurch sind die laufenden Kosten in der Regel deutlich geringer, vor allem mit speziellen Wärmepumpen-Tarifen oder in Kombination mit einer Photovoltaikanlage.
Langfristig gleichen die niedrigeren Betriebskosten und die staatlichen Förderungen die höheren Anschaffungskosten meist innerhalb von 10 bis 15 Jahren aus. Unser Tipp: Ob sich eine Wärmepumpe für Ihr Haus lohnt, hängt von Faktoren wie Dämmstandard, Heizbedarf und aktueller Heizung ab.
Mit dem Wärmepumpenrechner von Comodomo können Sie individuell berechnen, wie sich die Investition in Ihrem Fall im Vergleich zu Gas oder Öl rechnet.
Fazit
Die Luft-Wasser-Wärmepumpe ist in Deutschland die praktischste und wirtschaftlichste Lösung. Rechnen Sie mit 12.000 – 25.000 € Anschaffungskosten (inkl. Förderungen), dazu rund 1.200 – 1.800 € Betriebskosten jährlich.
Wer sich heute für eine Luft-Wasser-Wärmepumpe entscheidet, sichert sich langfristig gegen steigende Energiekosten ab und macht sein Zuhause fit für die Zukunft.